Nailbiter in Nördlingen. 76-75 Niederlage im Ries.
Beim Tabellenneunten gibt’s Matchbälle für beide Teams. Britta Daub trifft zur Verlängerung, doch Ashby setzt den Freiwurf-Dagger ins Netz. Prohaska mit 19 Punkten Topscorerin.

Es war nicht immer die große Klasse, die da auf dem hellen Parkett in der Nördlinger Hermann-Kessler-Halle aufblitzte. Zu nervös agierten zwei verunsicherte Teams, die auf wichtige Import-Spielerinnen verzichten mussten. Zu wenig Selbstvertrauen haben junge Teams wie die aus Freiburg oder Nördlingen in einer Liga, in der es de facto keine Deutschenregelung mehr gibt und in deren Tabelle die Spielzeit für deutsche Spielerinnen von unten nach oben abnimmt. Man muss die deutschen Spielerinnen in Schutz nehmen, wenn sie schon nicht von den Statuten in Schutz genommen werden. Punkt.
Insofern auch gleich einmal „Hut ab“ für die gute Unterhaltung die beide Teams dem geneigten Zuschauer da in den Samstagabend-Fernsehsessel servierten. Die Schinkels, Mayers, Lagemans und die Paradziks, Englischs und Daubs zeigten nicht nur mit ihren 76 „deutschen“ Punkten, wie schön Basketball von Teams wie den Angels oder den Eisvögeln gespielt werden kann. Auch typisch für eben solche Teams: Die Ups and downs. Zu sehen im ganzen Spiel, zu sehen in der ganzen Saison. Man kann sie auch Runs nennen, die Ups and Downs. Und Runs gab’s in Nördlingen jede Menge.
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„Ob’s einem gefällt oder nicht, die Anzahl der deutschen Minuten nimmt in der Tabelle der DBBL von unten nach oben ab. Interpretieren mag das jeder wie er mag. Aber es ist ein Fakt.“ - Harald Janson, Sportlicher Leiter der Eisvögel
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Die größte Konstanz der Eisvögel in der Saison 2025/26? Die Inkonstanz. Auf low folgt high und auf high low. Zur Halbzeit lagen die Eisvögel 29:34 hinten. Bis dahin hatten sie ganze drei Punkte über ihre Centerspielerinnen erzielt. Und die per Dreier aus 6 Meter 75 Entfernung. Gegen ein Team, das auf seine beste Innenspielerin (Fransson) verzichten musste. Innerhalb von 50 Sekunden hatten dieselben Centerinnen der Eisvögel dann in Halbzeit zwei das Spiel gedreht und auf Einpunktführung umgestellt. Auf und nieder immer wieder.
Gehen wir noch schnell in die Schlussphase: Greta Kröger, Abby Prohaska und Helena Englisch hatten durch einen 10:1 Run den Score gerade auf 75:73 gestellt, als Britta Daub 11 Sekunden vor Schluss an die Freiwurflinie kommt und beide Würfe versenkt. 75:75. Overtime? Nördlingens Beste, Sam Ashby, zieht bei „three seconds to go” zum Korb und wird per Pfiff an die Freiwurflinie beordert. Trifft einen von zwei. 76:75. Game.
Und obwohl wir uns so unglaublich nach einem Sieg gesehnt haben: Dass es Wichtigeres als Siege gibt, erfahren wir in den verbleibenden 2,8 Sekunden. Einwurf Freiburg. Lob auf Englisch, die zum Sieg fangen und werfen kann. An ihr klebt Pauline Mayer. Kampf um den Ball. Helena Englisch fällt und greift sich ans Knie. Schlusssirene. Der Nördlinger Jubel bleibt aus und die beiden Ex-Teammates Mayer und Englisch liegen aufeinander. Am Ende verlassen beide „normal gehend“ den Court. Wir drücken die Daumen!
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Erfolgsnachrichten gab’s aus Wasserburg. Da hat das 2.DBBL-Team der Eisvögel im zweiten bayerisch-badischen Evergreen des Abends die Oberhand behalten. Mit 59:62 holte sich die „E2“ den dritten Sieg in Folge. Ein Start-Ziel-Sieg, bei dem es ganz am Ende nochmal knapp wurde. Diesmal mit dem besseren Ende für Freiburg.









