Aprilscherz? - Der Siebte schlägt den Zweiten!

Reiseziel Osnabrück - das steht normalerweise nur für das Erstligateam der Eisvögel auf dem Plan. Am Ostermontag ging es jedoch deutlich vor Sonnenaufgang für die zweite Mannschaft der USC Eisvögel nach Niedersachsen, zum Hinspiel der ersten Playoff Runde der 2.DBBL. Tabellarisch schien die Favoritenrolle klar verteilt zu sein, der siebte des Südens gegen den zweiten des Nordens. Für gewöhnlich eine klare Sache. Und genauso schien es anfangs auch zu sein: Nach knapp zwei Minuten, bei einem Spielstand von 7:0 für die Osnabrückerinnen und entsprechend euphorischer Atmosphäre auf den Rängen, musste Trainer Patrick Fürst bereits seine erste Auszeit nehmen, um den Lauf des Heimteams zu stoppen. Zu verschlafen hatte sein Team nach der langen Reise agiert. Doch die Unterbrechung machte sich bezahlt: Freiburg antwortete mit sieben Punkten in Folge, spielte nun mit mehr Entschlossenheit und übernahm langsam mehr Kontrolle über das Spiel. Im zweiten Abschnitt verhalfen den Freiburgerinnen dann eine gute Defensivleistung und abgestimmtes Teamplay in der Offensive sogar zu einer 10 Punkte Führung. In den letzten gut sechs Minuten vor der Halbzeitpause ließen die Freiburgerinnen dabei nur einen einzigen Feldkorb der Gastgeberinnen zu und konnten so mit einem wichtigen Puffer in die Halbzeitpause gehen.

Dennoch war allen bewusst, dass es gegen die starken Osnabrückerinnen keine Option war, sich auf dem Vorsprung auszuruhen. So startete Freiburg entschlossen in die zweite Hälfte, doch einige Unkonzentriertheiten und ein verbessertes Osnabrücker Team sorgten dafür, dass das dritte Viertel knapp an die Hausherrinnen ging. Den Start ins letzte Viertel verschliefen die Eisvögel dann komplett: Einfache Korbleger wurden vergeben, die Verteidigung wackelte und die gut gefüllte Halle peitschte das Heimteam nach vorne. Die Gastgeberinnen wurden immer stärker und holten sich nach 9 Punkten am Stück bei noch sechs ausstehenden Spielminuten die Führung zurück. Eine hochspannende Schlussphase kündigte sich an. Vier schnelle Freiburger Punkte brachten die Eisvögel 2 wieder nach vorne. Nach einer längeren Phase ohne Punkte auf beiden Seiten kam Osnabrück begünstigt durch Freiburger Ballverluste wieder bis auf einen Punkt heran und die Halle bebte. 10 Sekunden waren schließlich noch zu spielen als Steffi Wagner in Korbnähe angespielt und beim Wurfversuch gefoult wurde. Kaltschnäuzig versenkte sie beide Freiwürfe und sorgte für die 55:58-Führung. Der abschließende Wurfversuch von Osnabrück wurde gut verteidigt, verfehlte sein Ziel und die Freiburgerinnen konnten sich glücklich in die Arme fallen und den ersten Playofferfolg eines Freiburger Teams in der 2.DBBL seit der Aufstiegssaison der Eisvögel feiern. Ein historischer Abend für den USC Freiburg.

Ob dieser knappe Sieg zum Weiterkommen in die nächste Runde reichen wird, entscheidet sich am kommenden Samstag ab 17:00 Uhr im Freiburger „Unidome“. Durch den Hin - und Rückspielmodus mit Addition der beiden Ergebnisse geht Freiburg mit drei Punkten „Vorsprung“ in das Heimspiel, das eine spannende Partie mit hochklassigem Basketball auf beiden Seiten zu werden verspricht.

Foto: Martin König, Bullenfotos Osnabrück