04.11.2025  /  Verein

WNBL: Ungeschlagen ins Spitzenspiel 

Nach insgesamt schwacher Leistung beim denkbar knappen 73:68-Sieg in Stuttgart geht es am Sonntag zuhause gegen die TS Jahn München um die Tabellenführung

Erleichtert über die Nachricht, dass man beim RegioTeam abgesehen von der Langzeitverletzten Lili Koppke in Vollbesetzung würde antreten können, waren die u18-Mädchen zum vierten Punktspiel der Gruppenphase nach Stuttgart gereist. Vielleicht etwas zu erleichtert - denn die jungen Eisvögel zeigten während der Anfangsphase der Partie keine gute Körperspannung und benötigten etwas mehr als vier Minuten inklusive einer frühen Auszeit, um in der Partie anzukommen. Dies gelang dann vor allem durch einige einfache Abschlüsse in Korbnähe, nachdem die hoch stehende Pressverteidigung der Stuttgarterinnen überspielt werden konnte. Häufig hießen die Nutznießerinnen dabei Amélie Mbah oder Antonia Fingerle, die sich immer wieder abseits vom Ball in gute Abschlusspositionen zu bringen wussten. Der Grund, warum die 48:36-Halbzeitführung nicht deutlicher ausfiel, war der etwas zu sorglose Umgang mit dem Ball: 20 mal fand dieser in Halbzeit eins eine Spielerin im falschen Trikot und so blieb Stuttgart weiterhin im Spiel.

In Durchgang zwei wirkte der Korb dann wie vernagelt: Reihenweise freie Abschlüsse in Korbnähe sprangen vom Ring zurück und auch zum Teil sehenswert herausgespielte Dreipunktwürfe wollten ihr Ziel an diesem Mittag nicht finden (3/21 3pfg - 14%). Auch die insgesamt 29 Offensivrebounds konnten den Freiburger Motor im zweiten Anlauf nicht wirklich zum Anspringen bringen. Zusätzlicher Frust sich staute sich an, nachdem einige vermeintlich klare Kontakte beim eigenen Zug zum Korb nicht geahndet wurden, während auf der anderen Seite Rika Windgasse den Offiziellen mehrfach geschickt Kontakte verkaufte. 20 Mal durfte sie über das Spiel hinweg ihr Glück von der Freiwurflinie versuchen und ließ den Freiburger Vorsprung von dort aus bedenklich schmilzen. Als es den aufopferungsvoll kämpfenden Stuttgarterinnen tatsächlich gelang, drei Minuten vor Spielende die erste Führung seit den Anfangsminuten der Partie herzustellen und Fredi Askamp obendrein nach einer Landung auf dem Fuß einer Gegenspielerin nicht weiterspielen konnte, fand Freiburg auf einmal den sechsten Gang und spielte das Spiel mit einer deutlich höheren Intensität zu Ende. Hinten angelte sich Lola Hadzidedić wichtige Rebounds, während das Trio Mbah / Paradzik / Gierlich den Freiburgerinnen nach einer emotionalen Achterbahnfahrt mit einem 8:2-Run in den letzten zweieinhalb Minuten doch noch ein Happy End bescherte.

Headcoach Malte Kaiser resümiert: “Ich glaube, wir müssen uns zunächst auf das Positive berufen: Dass wir nach vier Saisonspielen ungeschlagen dastehen, hatten wir selber nicht unbedingt so auf dem Zettel - dafür muss ich dem Team meinen aufrichtigsten Respekt zollen. Wieviel Qualität und Potential in unserer Gruppe steckt, lassen wir in Phasen immer wieder aufblitzen. Wo wir uns aktuell noch selber weh tun ist, dass wir uns zu viel mit Dingen beschäftigen, die wir nicht beeinflussen können, wenn im Spiel etwas gegen uns läuft. Schaffen wir es, mit schwierigen Phasen als Gruppe produktiver umzugehen, können wir solche Spiele wie heute deutlich früher zumachen. Mit München treffen wir kommende Woche auf einen Gegner, der dahingehend schon sehr reif wirkt und für mich spielt wie ein absoluter Titelkandidat. Für uns wird das eine tolle Chance zu testen, wo wir stehen und als Mannschaft weiter zu wachsen.”

Die Gegnerinnen der TS Jahn München fegten bislang regelrecht durch die Gruppenphase Süd, knackten dabei zweimal die 100-Punkte-Marke und stehen zweifelsohne verdient an der Tabellenspitze. Besonderes auffällig agiert auf Seiten der Münchnerinnen bislang das Backcourt-Duo aus Emma Steinbicker und der kroatischen Nationalspielerin Anna Matić. Für das Trio Askamp, Gierlich und Mbah kommt es am Sonntag zum Aufeinandertreffen mit Nationalmannschaftskollegin Silvia Heide. Es ist also angerichtet: Zweiter gegen Erster, Dreisam gegen Isar, Badisch Dreierlei gegen Brezen und Weißwürschtl - oder eben: Freiburg gegen München!

Wann? Sonntag, 9. November 2025, 15:00 Uhr

Wo? Unihalle 2, Sandfangweg 4, 79102 Freiburg

Kommen lohnt sich!