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22.01.2023 / Allgemein

Mittelmäßig beim Mitteldeutschen BC

Wie auch im Vorjahr gerät die Auswärtsfahrt der Eisvögel zu den MBC Gisa Lions zu einem undenkwürdigen Spät-Nachmittag. In einem über vierzig Minuten verkorksten Spiel setzt sich die Heimmannschaft im Schlussviertel ab und rettet den Vorsprung trotz einiger Kapriolen in den letzten Sekunden über die Zeit. Freiburg verliert 82:74.

Mittelmäßig beim Mitteldeutschen BC

Irgendwas stimmt nicht mit den Eisvögeln, wenn sie die Reise gen Ostdeutschland antreten. Wie bereits im Vorbericht zu lesen, schmerzte noch die Erinnerung an den Auftritt im vergangenen Jahr, als die Eisvögel eine der schwächsten Saisonleistungen in Halle ablieferten. Und auch in diesem Jahr sollte die generelle Richtung (gespielt wurde nicht in Halle, sondern in der schmucken Arena des Kooperationsteams MBC in Weißenfels) genügen, um die Eisvögel gehörig aus dem Tritt zu bringen.

Es begann vielversprechend, nämlich mit einer standesgemäßen Pyroshow in der vom vorangegangenen BBL-Spiel – deswegen Anpfiff zur arbeitnehmerfreundlichen Zeit am Sonntag um 18:00 Uhr; es muss ja in einer halbprofessionellen Liga gottseidank niemand montags früh raus – noch leicht angewärmten Stadthalle Weißenfels. Doch nachdem sich mit dem Tip-Off der Rauch verzogen hatte, ließ sich das Feuer im (im Vorfeld von der Liga aus nicht näher bekannten Gründen zum „Topspiel“ deklarierten) Duell der Freiburgerinnen mit den Lions nicht so wirklich entfachen. Da neben den Eisvögeln sowohl die Gastgeber aus Halle als auch das Schiedsrichtergespann einen sehr gebrauchten Tag erwischt hatten, entwickelte sich ein zerfahrenes, von Fehlern geprägtes Spiel, in dem keine der drei beteiligten Parteien ihren Rhythmus finden konnte.

Noch schwieriger für die Zuschauer*innen am 1,99€-livestream: Da der weißenfels´sche Kameramann seinen Gefallen am Zoom-Knopf früh im Spiel gefunden hatte, war zwar der grimmige Blick von Neuzugang Cousseins-Smith und das blitzeblanke Parkett der traumhaft schönen Heimspielstätte stets aus nächster Nähe zu sehen, das Geschehen auf dem Spielfeld war aber am Bildschirm meist nur schwer zu erfassen. So musste man sich nicht nur in den Schlussminuten die entscheidenden Situationen des Spiels größtenteils zusammenreimen. Offensivfoul? Zwei Freiwürfe? Einwurf? Technisches Foul? Großes Rätselraten bereits vor dem 0€-Tatort um 20:15 Uhr. Apropos 20:15 Uhr: Gegen elf Minuten nach Acht hätten die Eisvögel sogar fast noch die Chance gehabt, ein verlorengeglaubtes Spiel noch zu ihren Gunsten zu drehen: Tatort Mittellinie, schuldig: eine vierunddreißigjährige vorbestrafte Französin (unsportliches Foul) und eine weitere Person (technisches Foul), die weder auf der Überwachungskamera noch in der Swish-App zu erkennen war. Drei Freiwürfe + Ballbesitz bei minus sechs Punkten hätten das Spiel beim Stand von 71:77 weniger als dreißig Sekunden vor dem Ende nochmal ausgleichen können. Doch die Freiburgerinnen präsentierten sich als freundlicher Gast und schlugen die Einladung des Gegners, dem inzwischen über zweistündigen Spielgeschehen mit fünf Extraminuten die Krone aufzusetzen, aus.

Und somit konnte sich die kurz vor Ende ausgefoulte Cousseins-Smith völlig zu Recht über ihre hervorragende Leistung und den damit verbundenen Sieg ihres neuen Teams freuen. Für die Eisvögel wird’s nicht einfacher: In der kommenden Woche geht es zu den Panthers aus Osnabrück.

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