Nach Herne kommen die Sterne
Mittwoch, 23.12., 19:00 Uhr: Eisvögel gegen RSK
Die Fußballbundesliga macht Pause, England wird dicht gemacht, die Geschäfte haben zu, die Schulen sind geschlossen, Unis finden nur digital statt. Aber die 1. Damenbasketballbundesliga spielt durch. Nicht nur im Lockdown, sondern auch noch über Weihnachten/Neujahr. Was als Probelauf im Kampf um bundesweite Aufmerksamkeit geplant war, mutiert (sorry für den Begriff) angesichts dessen, was wir da alle zurzeit so erleben, zum Vabanquespiel (Duden: Substantiv, neutrum, Bedeutung: mit einem hohen Risiko verbundene Vorgehens-, Verhaltensweise, sehr gewagtes Unterfangen).
Die Liga tut alles in ihren Möglichkeiten liegende, um ein wenig Sicherheit zu geben (Testungen, Hygienekonzept). Und doch fällt es schwer, sich eindeutig zu bekennen zu einer Saison, die soooo anders ist. Die Meinungen zum Prozedere gehen auseinander und werden selbst innerhalb der einzelnen Vereine kontrovers diskutiert. Pro und Contra, Verantwortung, Gesundheit, Abstiegsregelung, Quarantäne, Spielausfall, Hygieneverantwortliche, FFP2, Zone 1, 2 und 3, Schnelltests, Ausgangssperre. Die Hälfte der aktuellen Top of the Pops der Welt der Fachbegriffe hätte man vor einem Jahr mit allem in Verbindung gebracht, nur nicht mit Damenbasketball.
Und so schütteln auch wir ungläubig den Kopf, wenn wir auf das blicken, was wir hier gerade erleben. Welche schöne Entwicklung die Eisvögel in der Saison 20/21 machen! Was für tolle Spiele durften wir schon miterleben! Welche überragende Einzel- und Teamperformences! Allein dafür scheint es sich schon zu rentieren, dass wir tun was wir tun. Aber spätestens, wenn eine Spielerin nach einem Bundesligaspiel einen Passierschein ausgestellt bekommen muss, um nach der Sperrstunde von der Halle noch sicher nachhause zu kommen, fragt man sich: „Alles sehr sehr schön! Aber was machen wir da eigentlich?“
Machen wir also weiter.
Am Mittwoch kommt Keltern.
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